
Ein Ausflug zu einem Motorsport-Event ist kein einfacher Trip, sondern eine Investition in Emotionen, deren Ertrag von strategischer Planung abhängt.
- Die wahre Magie eines Rennens liegt in den multisensorischen Eindrücken, die keine TV-Übertragung je einfangen kann.
- Die richtige Wahl des Events und die Vermeidung typischer Logistikfehler sind entscheidend für ein maximales Erlebnis.
- Die Entscheidung zwischen Standard- und VIP-Ticket ist eine Kalkulation des persönlichen „Return on Emotion“, nicht nur der Kosten.
Empfehlung: Definieren Sie vor der Buchung Ihre persönlichen „emotionalen Ziele“ für das Wochenende. Wollen Sie Nähe zu den Fahrern, den besten Blick auf eine Schlüsselkurve oder die pure Festival-Atmosphäre? Ihre Antwort bestimmt den Plan.
Das Geräusch hochdrehender Motoren aus den Fernsehlautsprechern ist vertraut. Man spürt die Spannung, verfolgt die Überholmanöver und fiebert mit seinem Favoriten mit. Doch tief im Inneren weiss jeder Motorsport-Fan: Das ist nur ein Schatten der Realität. Die wahre Seele des Rennsports – das Grollen, das die Brust vibrieren lässt, der Geruch von heissem Gummi und Benzin, das kollektive Aufstöhnen von Tausenden von Menschen in einer einzigen Sekunde – bleibt auf dem Bildschirm verborgen. Viele träumen davon, dieses Gefühl live zu erleben, zögern aber angesichts des Planungsaufwands.
Die üblichen Ratschläge beschränken sich oft auf das Offensichtliche: Tickets früh buchen, eine Unterkunft suchen. Doch diese Herangehensweise behandelt ein Motorsport-Wochenende wie einen beliebigen Urlaub. Sie ignoriert den wichtigsten Faktor: den „Return on Emotion“. Es geht nicht nur darum, anwesend zu sein. Es geht darum, eine Erfahrung zu schaffen, die so intensiv ist, dass sie die eigene Leidenschaft für das Motorradfahren für Jahre neu entfacht. Der Schlüssel liegt in der strategischen Vorbereitung, einer Art Erlebnis-Architektur, die aus einem einfachen Besuch ein unvergessliches Highlight macht.
Dieser Guide ist Ihr Navigator. Wir gehen über die Grundlagen hinaus und zeigen Ihnen, wie Sie als Schweizer Fan nicht nur ein Rennen besuchen, sondern wie Sie ein perfektes Motorsport-Erlebnis für sich designen. Wir analysieren, welches Event zu Ihnen passt, wie Sie kostspielige Planungsfehler vermeiden und wie Sie für sich die entscheidende Frage beantworten, ob sich ein teures VIP-Ticket wirklich lohnt. Machen Sie sich bereit, die volle Wucht des Motorsports zu spüren.
In diesem Artikel finden Sie einen detaillierten Fahrplan, der Sie Schritt für Schritt von der ersten Idee bis zum unvergesslichen Erlebnis an der Rennstrecke begleitet. Entdecken Sie die Geheimnisse einer perfekten Planung und wie Sie Ihre Leidenschaft auf ein neues Level heben.
Inhaltsverzeichnis: Ihr Weg zum perfekten Motorsport-Erlebnis
- Warum ist ein Live-Rennen 10x emotionaler als jede TV-Übertragung?
- Wie planen Sie Ihren ersten Besuch bei MotoGP oder Superbike richtig?
- MotoGP, Superbike oder Enduro-WM: Welches Event passt zu Ihrem Interesse?
- Welcher Planungsfehler macht 60% der Erstbesuche enttäuschend?
- Rechtfertigen sich 800 CHF VIP-Zugang gegenüber 120 CHF Standard-Ticket?
- Wie bereiten Sie sich auf Ihr erstes Trackday-Training vor ohne zu überfordern?
- Wie organisieren Sie ein komplettes MotoGP-Wochenende in Mugello oder Barcelona?
- Wie ein MotoGP-Wochenende Ihre Motorradleidenschaft für 10 Jahre neu entfacht
Warum ist ein Live-Rennen 10x emotionaler als jede TV-Übertragung?
Ein Live-Rennen ist kein Film, es ist ein multisensorisches Ereignis, das man mit jeder Faser seines Körpers aufnimmt. Der Fernseher kann den Sound eines MotoGP-Bikes, das mit 120 Dezibel vorbeischiesst, nicht reproduzieren. Er kann nicht das Vibrieren des Bodens vermitteln, wenn 22 Prototypen in die erste Kurve donnern. Diese physischen Reize sind die Grundlage des Gänsehaut-Faktors, der den Unterschied ausmacht. Man begreift Geschwindigkeiten erst wirklich, wenn man sie sieht. Brad Binders Topspeed-Rekord von 366,2 km/h in Mugello ist im TV eine Zahl, live an der Strecke ist es eine unfassbare Demonstration von Mut und Technik.
Die Atmosphäre ist der zweite entscheidende Punkt. Wenn, wie beim MotoGP in Spielberg, über 300.000 Fans ein Gelände in ein Motorsport-Mekka verwandeln, entsteht eine ansteckende Energie. Man ist Teil einer riesigen Gemeinschaft, die eine Leidenschaft teilt. Jedes Überholmanöver wird zu einem kollektiven Erlebnis, jeder Jubel und jedes enttäuschte Seufzen verbindet. Diese Momente der Zusammenkunft und die Interaktion mit anderen Enthusiasten schaffen eine tiefere, unvergessliche Verbindung zum Sport.
Der vielleicht grösste emotionale Unterschied ist die Nähe. Man riecht das Renngeschehen, sieht die Anstrengung in den Gesichtern der Mechaniker und kann die Stars mit etwas Glück hautnah erleben. Diese Momente sind es, die eine Erinnerung für die Ewigkeit schaffen, wie ein Fan begeistert berichtet:
‚Die Stars hautnah zu erleben, ist ein unglaubliches Erlebnis‘, leuchten die Augen von Janine und ihren Freundinnen aus Bayern noch am Freitag nach dem Pitlane Walk, wo sie Autogramme von Quartararo und Selfies mit Miguel Oliveira ergatterten.
– Janine, Rennbesucherin in Spielberg
Ein Live-Rennen ist eine Pilgerreise zum Herzen des Sports. Man kehrt nicht nur mit Fotos zurück, sondern mit Erinnerungen, die durch Geräusche, Gerüche und das Gefühl der Gemeinschaft geprägt sind. Das ist ein emotionaler Höhepunkt, den kein HD-Bildschirm jemals erreichen wird.
Wie planen Sie Ihren ersten Besuch bei MotoGP oder Superbike richtig?
Die richtige Planung ist mehr als nur Logistik; sie ist die Architektur Ihres Erlebnisses. Für Schweizer Fans beginnt diese „Erlebnis-Architektur“ mit einer strategischen Entscheidung: der Wahl der Rennstrecke. Die Entfernung spielt dabei eine ebenso grosse Rolle wie der Charakter des Events. Strecken wie Mugello, Le Mans oder Spielberg sind von der Schweiz aus gut mit dem Motorrad oder Auto erreichbar und bieten jeweils ein einzigartiges Flair.
Die Anreise selbst kann zum ersten Highlight werden. Eine Tour über die Alpenpässe nach Mugello oder eine Fahrt durch die malerischen Landschaften Frankreichs nach Le Mans steigert die Vorfreude enorm. Die Planung dieser Route, inklusive lohnenswerter Zwischenstopps, sollte Teil des Gesamterlebnisses sein. Es geht nicht nur darum, anzukommen, sondern den Weg zu zelebrieren.

Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Informationsquelle. Während das Schweizer Fernsehen (SRF) viele Rennen überträgt, gibt es clevere Alternativen. In der Schweiz ist es möglich, die Rennen der MotoGP kostenlos über ServusTV zu verfolgen, was das Budget für die Reise selbst schont. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über beliebte Ziele für Schweizer Fans und hilft bei der ersten Orientierung.
| Rennstrecke | Entfernung ab Zürich | Besonderheiten | TV-Übertragung Schweiz |
|---|---|---|---|
| Mugello (Italien) | ca. 580 km | Kultstrecke in der Toskana | SRF Zwei ab 14:10 Uhr |
| Spielberg (Österreich) | ca. 750 km | Red Bull Ring mit KTM-Heimvorteil | SRF Zwei/SRF Info |
| Le Mans (Frankreich) | ca. 650 km | Rekord 2024: 297.471 Besucher | RTS2 ab 13:50 Uhr |
| Sachsenring (Deutschland) | ca. 650 km | 2024: 252.826 Besucher | SRF variiert |
Die richtige Planung bedeutet also, die Reise als Teil des Abenteuers zu begreifen, das Budget durch smarte Informationsbeschaffung zu optimieren und ein Ziel zu wählen, das sowohl logistisch als auch emotional zu den eigenen Wünschen passt.
MotoGP, Superbike oder Enduro-WM: Welches Event passt zu Ihrem Interesse?
Die Wahl des richtigen Events ist entscheidend für den „Return on Emotion“. Jede Rennserie hat ihren eigenen Charakter, ihre eigene Technologie und eine andere Fankultur. Es ist wie die Wahl eines Motorrads: Eine Rennmaschine passt nicht zu einem Weltenbummler. Die MotoGP ist die Königsklasse, die Formel 1 auf zwei Rädern. Hier stehen Prototypen-Technologie, unfassbare Geschwindigkeiten und strategische Finessen im Vordergrund. Es ist ein Spektakel der Präzision und des ultimativen Fahrergeschicks.
Die Superbike-WM (WSBK) bietet eine andere Art von Faszination. Hier kämpfen seriennahe Motorräder um den Sieg – Maschinen, die man mit kleinen Änderungen selbst kaufen könnte. Die Identifikation ist höher, die Rennen sind oft von raueren Zweikämpfen geprägt und das Fahrerlager ist zugänglicher. Wenn Sie die Technik und die Action auf der Strecke lieben, die direkt mit Ihrem eigenen Motorrad verwandt ist, ist die WSBK möglicherweise die bessere Wahl.
Für Fans von Offroad-Action und Naturerlebnissen ist eine Enduro-WM oder ein Rallye-Event eine ganz andere Welt. Hier geht es nicht um perfekte Asphaltoberflächen, sondern um den Kampf gegen Schlamm, Staub und unwegsames Gelände. Die Atmosphäre ist oft familiärer und das Erlebnis intensiver, da man als Zuschauer näher am Geschehen ist und die Fahrer unter extremen Bedingungen beobachtet.
Für Schweizer Fans gibt es 2024 einen besonderen Grund, die MotoGP zu verfolgen: Mit Noah Dettwiler in der Moto3 hat die Schweiz wieder einen Lokalmatador in der WM. Einen eigenen Fahrer anfeuern zu können, verstärkt die emotionale Verbindung enorm und macht selbst die kleinste WM-Klasse zum Hauptrennen des Tages. Das SRF fokussiert seine Übertragung oft auf die Moto3-Rennen, was die Bedeutung für das heimische Publikum unterstreicht. Die Wahl des Events sollte also eine bewusste Entscheidung sein, basierend auf Ihren persönlichen Interessen: Prototypen-Faszination, seriennahe Action oder Offroad-Abenteuer?
Welcher Planungsfehler macht 60% der Erstbesuche enttäuschend?
Man hat das Ticket, die Vorfreude ist riesig, doch vor Ort verwandelt sich der Traum in Frustration: endlose Staus, überfüllte Parkplätze, lange Fussmärsche und verpasste Sessions. Der grösste Fehler, der ein Rennwochenende ruinieren kann, ist die Unterschätzung der Logistik vor Ort. Man konzentriert sich so sehr auf das Rennen selbst, dass die An- und Abreise zum und vom Gelände zum Albtraum wird. Selbst Top-Events sind davor nicht gefeit: Rückläufige Zahlen wie die 23.000 weniger Zuschauer in Spielberg 2024 zeigen, dass ein tolles Programm allein nicht reicht, wenn das Drumherum nicht stimmt.
Ein Rennwochenende mit über 200.000 Besuchern ist eine temporäre Grossstadt mit eigenen Verkehrsregeln und Tücken. Zu glauben, man könne einfach eine Stunde vor dem Hauptrennen anreisen und einen guten Platz finden, ist eine Illusion. Die wertvolle Zeit und Energie, die man im Stau oder bei der Parkplatzsuche verliert, fehlt später beim Geniessen der Atmosphäre. Die strategische Planung der „letzten Meile“ ist daher kein Detail, sondern der Kern eines entspannten Erlebnisses.

Erfolgreiche Besucher agieren wie Profis: Sie nutzen Shuttle-Services, studieren die Anfahrtspläne im Voraus und laden die offizielle Event-App herunter. Diese Apps bieten oft Echtzeit-Infos zu Verkehr, Wetter und dem Zeitplan. Wer campiert, sollte seinen Platz Monate im Voraus buchen. Das Geheimnis liegt darin, den Anreisetag entspannt anzugehen, früh vor Ort zu sein und die Zeit zu nutzen, um das Fahrerlager, die Fan-Zonen und die Verkaufsstände zu erkunden, bevor die grossen Massen eintreffen.
Ihr Aktionsplan: Typische Planungsfehler vermeiden
- Informationskanäle nutzen: Laden Sie die offizielle App der Rennstrecke (z.B. Red Bull Ring App) für interaktive Karten und Echtzeit-Updates herunter.
- Anreise clever planen: Prüfen Sie öffentliche Verkehrsmittel und Shuttle-Busse. Beispiel Spielberg: Kostenlose Busse vom Bahnhof Knittelfeld alle 20 Minuten.
- Unterkunft frühzeitig sichern: Buchen Sie Camping- oder Hotelplätze 5-6 Monate im Voraus, besonders bei beliebten Rennen wie Mugello oder Le Mans.
- Den Zeitplan studieren: Planen Sie nicht nur das Hauptrennen, sondern auch die Anwesenheit bei Trainings, Qualifyings und Events in der Fanzone, um die Massen zu entzerren.
- Pufferzeiten einplanen: Rechnen Sie für alles die doppelte Zeit ein – Anfahrt, Parken, Fusswege, Verpflegung. Entspannung ist wichtiger als jede Minute Schlaf.
Rechtfertigen sich 800 CHF VIP-Zugang gegenüber 120 CHF Standard-Ticket?
Die Frage nach dem Ticket ist eine der fundamentalsten bei der Planung und eine klassische „Return on Emotion“-Rechnung. Ein Standard-Ticket für rund 120 CHF ermöglicht es, die Atmosphäre aufzusaugen und Teil der Masse zu sein. Man kann potenziell 6-7 Rennen pro Jahr für das Budget eines einzigen VIP-Wochenendes besuchen. Der Nachteil: Bei Events mit riesigem Andrang, wie dem Allzeit-Rekord von 297.471 Besuchern in Le Mans, bedeutet dies auch lange Warteschlangen und einen Kampf um die beste Sicht.
Ein VIP-Ticket für 800 CHF oder mehr ist eine erhebliche Investition, die jedoch Stressfaktoren in exklusive Vorteile umwandelt. Kein Anstehen an den Eingängen, garantierte Sitzplätze auf den besten Tribünen, exklusiver Zugang zu Bereichen, Catering und oft sogar die Möglichkeit für Meet & Greets im Fahrerlager. Es ist der Wechsel von der Rolle des Zuschauers zur Rolle des Ehrengastes. Der „Return on Emotion“ ist hier qualitativ: weniger Stress, mehr Komfort und potenziell einzigartige Momente, die man mit Geld allein oft nicht kaufen kann.
Die Entscheidung hängt von Ihren persönlichen Zielen ab. Geht es Ihnen um das pure Renn-Erlebnis und Sie sind bereit, für eine gute Sicht früh aufzustehen und sich durch die Massen zu kämpfen? Dann ist das Standard-Ticket die richtige Wahl, um Ihr Budget für mehrere Events zu strecken. Suchen Sie jedoch ein einmaliges, stressfreies Erlebnis, bei dem Komfort und Exklusivität im Vordergrund stehen? Wollen Sie einem besonderen Menschen eine unvergessliche Freude machen? Dann kann der hohe Preis eines VIP-Tickets durch den emotionalen Mehrwert absolut gerechtfertigt sein. Die folgende Gegenüberstellung hilft bei der Abwägung.
| Kriterium | Standard (ca. 120 CHF) | VIP (ca. 800 CHF) |
|---|---|---|
| Warteschlangen | 30-60 Min. bei Eingängen | Kein Anstehen |
| Sicht auf Strecke | Je nach Tribüne variabel | Garantiert beste Plätze |
| Fahrerkontakt | Nur bei öffentlichen Events | Exklusive Meet & Greets |
| Verpflegung | Selbstzahler | Premium Catering inkl. |
| Budget für mehr Rennen | 6-7 Events/Jahr möglich | 1-2 Events/Jahr |
Letztendlich gibt es keine richtige oder falsche Antwort. Fragen Sie sich: Investiere ich lieber in die Quantität der Erlebnisse oder in die einmalige Qualität eines einzigen, perfekten Wochenendes?
Wie bereiten Sie sich auf Ihr erstes Trackday-Training vor ohne zu überfordern?
Nachdem man die Profis auf der Strecke bewundert hat, entsteht bei vielen der Wunsch, selbst einmal die Grenzen des eigenen Motorrads und der eigenen Fähigkeiten auszuloten. Ein Trackday ist der perfekte und sicherste Weg, diesen Traum zu verwirklichen. Die grösste Hürde ist oft die Angst, sich zu überfordern oder nicht gut genug zu sein. Doch genau dafür sind Einsteiger-Trainings konzipiert. Der Schlüssel zur Vorbereitung liegt darin, es langsam anzugehen und einen organisierten Event mit professionellen Instruktoren zu wählen.
Für Schweizer Motorradfahrer gibt es zahlreiche Möglichkeiten auf Strecken in der nahen Umgebung. Besonders beliebt ist der Anneau du Rhin im Elsass, nur rund 50 km von Basel entfernt. Veranstalter wie moto.ch bieten komplette Einsteigerpakete an. Ein Beispiel ist der „moto.ch Trackday“, der bereits zum fünften Mal stattfindet. Für einen Preis von rund 320 Franken sind hier nicht nur die Startgebühr, sondern auch die Betreuung durch erfahrene Instruktoren, Kaffee, Gipfeli und das Mittagessen inkludiert. In einer entspannten Atmosphäre werden die Teilnehmer in Gruppen nach ihrem Können eingeteilt und lernen Schritt für Schritt die Grundlagen: die richtige Linienwahl, Bremspunkte und die korrekte Körperhaltung.
Die physische und mentale Vorbereitung ist simpel: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Motorrad in einwandfreiem technischen Zustand ist (Reifen, Bremsen, Flüssigkeiten). Viel wichtiger ist jedoch die mentale Einstellung: Es geht nicht darum, Rundenrekorde zu brechen. Es geht darum, zu lernen und Spass zu haben. Hören Sie auf die Instruktoren, fahren Sie Ihren eigenen Rhythmus und steigern Sie das Tempo nur, wenn Sie sich absolut sicher fühlen. Niemand wird Sie auslachen, wenn Sie langsam sind. Im Gegenteil: Die Community bei Trackdays ist unglaublich hilfsbereit und unterstützend. Strecken wie der Circuit de Bresse oder Dijon-Prenois bieten ebenfalls regelmässig Termine für Einsteiger an und sind von der Schweiz aus gut erreichbar.
Die wichtigste Vorbereitung ist also die Entscheidung, es einfach zu wagen. Wählen Sie einen seriösen Anbieter, checken Sie Ihr Motorrad und gehen Sie mit der Einstellung ins Training, einen lehrreichen und spassigen Tag zu verbringen – nicht, der nächste MotoGP-Star zu werden.
Wie organisieren Sie ein komplettes MotoGP-Wochenende in Mugello oder Barcelona?
Ein komplettes Rennwochenende an einer Kultstrecke wie Mugello zu organisieren, ist die Meisterklasse der Erlebnis-Architektur. Es erfordert Weitsicht und eine gestaffelte Planung, die bereits sechs Monate vor dem Event beginnt. Diese langfristige Herangehensweise verwandelt potenziellen Stress in pure Vorfreude und stellt sicher, dass Sie vor Ort jede Sekunde geniessen können.
Der 6-Monats-Countdown für Mugello:
- M-6: Ticket-Sicherung. Sobald der Kalender feststeht, beginnt der Online-Vorverkauf. Wochenend-Tickets sind essenziell, um das volle Programm von den ersten Trainings am Freitag bis zum Hauptrennen am Sonntag zu erleben. Sichern Sie sich Ihre Plätze, bevor die beliebtesten Tribünen ausverkauft sind.
- M-5: Unterkunft buchen. Hotels in der Nähe der Rennstrecke sind schnell ausgebucht und teuer. Eine fantastische und oft preiswertere Alternative in Italien ist ein „Agriturismo“ in der Toskana. Sie kombinieren ländlichen Charme mit authentischer Küche und sind der perfekte Rückzugsort nach einem lauten Tag an der Strecke.
- M-4: Motorrad-Service planen. Eine lange Anreise mit dem eigenen Motorrad erfordert eine Maschine in Top-Zustand. Planen Sie einen umfassenden Service-Termin ein, um sicherzustellen, dass Reifen, Bremsen und Kette die Tour problemlos meistern.
- M-3: Die Route ausarbeiten. Machen Sie die Anreise zum Teil des Abenteuers. Planen Sie eine Route über malerische Pässe und fügen Sie einen oder zwei Zwischenstopps ein. Das entzerrt die Fahrt und schafft zusätzliche Erinnerungen.
- M-1: Finale Checkliste. Packen Sie alles Notwendige: Tickets, Buchungsbestätigungen, Gehörschutz (absolut unverzichtbar!), Sonnencreme, Regenschutz und eine Powerbank. Installieren Sie die Event-App für den finalen Zeitplan der FMX-Shows, Autogramm-Sessions und des Rahmenprogramms.
Dieser strukturierte Ansatz stellt sicher, dass am Rennwochenende selbst alles reibungslos läuft. Anstatt sich mit organisatorischen Problemen herumzuschlagen, können Sie sich voll und ganz auf die unvergleichliche Atmosphäre, das Brüllen der Motoren und die Spannung auf der Strecke konzentrieren. Sie haben es sich verdient.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Live-Rennen ist eine Investition in Emotionen, deren „Return“ von strategischer Planung abhängt.
- Die Wahl des Events (MotoGP vs. Superbike) und der Logistik (Anreise, Ticket) sind die Grundpfeiler eines gelungenen Erlebnisses.
- Für Schweizer Fans bieten sich nahegelegene Strecken wie Mugello oder Anneau du Rhin sowie Lokalmatador Noah Dettwiler als emotionale Ankerpunkte an.
Wie ein MotoGP-Wochenende Ihre Motorradleidenschaft für 10 Jahre neu entfacht
Ein Besuch bei einem Motorsport-Event ist weit mehr als nur ein Wochenendausflug. Es ist ein Katalysator. Die rohe Energie, die man live erlebt, wirkt wie ein Funke, der die eigene Leidenschaft für das Motorradfahren wieder zu einer lodernden Flamme entfacht. Man kehrt nicht einfach nur nach Hause zurück; man kommt als ein anderer Mensch zurück. Einer, der versteht, warum er dieses Hobby so liebt. Die über drei Millionen Menschen, die 2024 die MotoGP-Rennen besuchten, können nicht irren. Sie sind Teil einer globalen Bewegung, die von dieser tiefen emotionalen Verbindung lebt.
Nach einem solchen Wochenende sieht man die eigene Sonntagsausfahrt mit anderen Augen. Man erinnert sich an die perfekte Linie des Profis in der Lieblingskurve, man hört im Geiste das Kreischen der Motoren und fühlt die Energie der Menge. Diese Erfahrung motiviert, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern, vielleicht durch den Beitritt zu einem lokalen Motorrad-Club wie dem TCS oder sogar durch die Planung des ersten eigenen Trackdays am Anneau du Rhin. Das Hobby wird von einer Freizeitbeschäftigung zu einem integralen Bestandteil der eigenen Identität.
Ein Besuch eines Motorsport-Events verspricht nicht nur sportliche Höchstleistungen, sondern auch eine tiefgreifende Verbindung zur Geschichte und Kultur des Sports.
– Boxengasse.de Redaktion, Motorsport live erleben
Diese neu entfachte Leidenschaft hält an. Sie ist der Treibstoff für die nächsten zehn Jahre auf zwei Rädern. Sie verwandelt eine gewöhnliche Fahrt in ein kleines Abenteuer und die Motorrad-Community in eine zweite Familie. Ein einziges, gut geplantes Wochenende kann so den emotionalen Akku für eine Dekade aufladen.
Die Welt des Motorsports wartet auf Sie – nicht auf einem Bildschirm, sondern live, laut und unvergesslich. Beginnen Sie noch heute mit der Planung Ihres nächsten Abenteuers und investieren Sie in Emotionen, die ein Leben lang halten.